Seit über 25 Jahren begleitet und berät Heidi Johann Führungskräfte – mit geschultem Blick, viel Empathie und dem untrüglichen Gespür für das, was Vorgesetzte und ihre Teams wirklich bewegt. Ihre Erfahrung? Führung hat sich über die letzten Jahre hinweg grundlegend verändert.
Heidi, du bist seit über 25 Jahren mit Führungsthemen beschäftigt. Welchen Wandel hast du in dieser Zeit bezüglich Führungsarbeit festgestellt?
«Heute ist Führung gleichzusetzen mit Beziehungsarbeit, Mitarbeitende wollen mit ihren Bedürfnissen wahrgenommen werden und Anerkennung spüren. Sie stellen die Sinnhaftigkeit ihrer Arbeit ins Zentrum.
Führung bedeutet heute, auf Augenhöhe zu agieren und echte Verbindungen zu anderen Menschen zu schaffen. Dabei sind auch die Rahmenbedingungen anspruchsvoller geworden: Mitarbeitende bewegen sich heute in einem komplexen Geflecht von Erwartungen – beruflich wie privat. Damit umzugehen, verlangt Fingerspitzengefühl, Klarheit und Transparenz. Folglich könnte man auch sagen, dass führen heute gleichbedeutend ist mit fair und lebhaft diskutieren.»
Gibt es Unterschiede in der Führungsarbeit zwischen Industrieunternehmen und sozialen Institutionen wie der Stiftung Waldheim?
Ja – und doch auch wieder nicht.
«Die Wettbewerbssituation eines Industrieunternehmens ist eine andere. Es muss äusserst schnell, flexibel und anpassungsfähig sein. Dies erfordert ein situativ agiles Führungsverhalten. Die Werte hinter der Führungsarbeit sind jedoch dieselben.
Soziale Institutionen schaffen Lebensumfelder. Sie bieten Sicherheit, Struktur und Orientierung. Es geht nicht um Produkte, sondern um Menschen und deren Wohlbefinden. Auch hier zählen Flexibilität und Anpassungsfähigkeit. Doch die Führung ist immer eng mit der Aufgabe verknüpft, ein familiäres Gefühl von «Zuhause» zu schaffen – und Stabilität im Alltag zu ermöglichen.»
Welches war der zentrale Inhalt des Seminars bei der Stiftung Waldheim?
Ein gemeinsames Verständnis davon, was gute Führung bedeutet – und wie sie im Alltag gelebt wird. Genau das stand im Zentrum des Führungsseminars.
«Ziel war es, ein gemeinsames Führungsverständnis zu entwickeln und zu verankern. Dieser Prozess war spürbar – im offenen, ehrlichen Austausch unter den Teilnehmenden. Die Seminargruppe war vielfältig besetzt: Gruppenleitungen, Bereichsleitungen, Heimleitungen. Unterschiedliche Perspektiven trafen aufeinander – und bereicherten den Dialog.
Die Teilnehmenden haben konkrete Fallbeispiele eingebracht und von den Erfahrungen der anderen profitiert. Jede Situation wurde aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet – das hat gestärkt, motiviert und verbunden. So wurde aus einem Seminar ein intensiver Lernraum – geprägt von Vertrauen, Kompetenz und dem gemeinsamen Ziel, Führung im Alltag verantwortungsvoll, klar und menschlich zu gestalten.»
Vom Kollegen zur Führungskraft – wie gelingt der Rollenwechsel, wenn man sich beruflich weiterentwickelt?
Wenn aus einem Teammitglied plötzlich eine Leitungsperson wird, bringt das mehr mit sich als einen neuen Titel auf dem Namensschild. Der Übergang von der Kollegin zur Führungskraft ist ein sensibler Prozess – einer, der bewusst und explizit gestaltet werden sollte.
«Das Thema muss von Anfang an offen angesprochen werden: Die eigene Rolle im Teamgefüge verändert sich – mit ihr auch Aufgaben, Verantwortung und Entscheidungsbefugnisse. Das Spannungsfeld Nähe – Distanz erhält einen ganz neuen Charakter. Wichtig scheint mir, gemeinsam mit dem Team die gegenseitigen Erwartungen möglichst früh zu klären.
Vor allem Klarheit ist essenziell. Wer in die Führung geht, sollte seine Perspektive aufzeigen und transparent kommunizieren, worauf sie oder er besonderen Wert legt. Es geht darum, den Rollenwechsel aktiv zu gestalten – mit Haltung und Authentizität.»
Was zeichnet die Führungskräfte der Stiftung Waldheim aus deiner Sicht besonders aus?
Für Heidi Johann sind es nicht nur Kompetenzen – es ist vor allem die Haltung, mit der sie führen.
«Was mich beeindruckt hat, war die spürbare Freude an der Gemeinschaft. Der respektvolle Umgang miteinander, die Offenheit im Austausch – das war aufrichtig und ehrlich.»
Während der Seminare wurde deutlich: Führung bei der Stiftung Waldheim bedeutet nicht, den Ton anzugeben – sondern zuzuhören, zu verbinden und gemeinsam tragfähige Lösungen zu finden.
«Auch bei kontroversen Diskussionen war ein konstruktiver Geist spürbar. Es ging nie um Rechthaben – sondern darum, gemeinsam den besten Weg zu finden. Achtsamkeit, Sorgfalt, echtes Engagement – das waren die Qualitäten, die das Führungsverständnis der Teilnehmenden prägten. Und genau darin liegt ihre Stärke: in der Verbindung von Kompetenz und Menschlichkeit, in der Bereitschaft, nach vorne zu schauen – und gemeinsam Verantwortung zu tragen.»
Heidi Johann – systemische Beraterin mit Erfahrung und Haltung
Heidi Johann begleitet seit vielen Jahren Organisationen, Teams und Einzelpersonen – mit einem systemischen Ansatz, der Wert auf Respekt, Eigenständigkeit und die Dynamik innerhalb sozialer Systeme legt.
Sie verfügt über fundierte Ausbildungen in Supervision, Coaching, Organisationsentwicklung und Erwachsenenbildung sowie über langjährige Führungserfahrung im Spitalwesen. Ihre Schwerpunkte liegen in der Begleitung von Führungskräften und Teams, sowie in der Beratung bei Veränderungsprozessen.
Seit 2012 ist sie selbstständig tätig und bietet individuell abgestimmte Beratungen, Seminare und Moderationen an. Sie ist Mitglied im Berufsverband bso und im IFF-OE-Netzwerk für Organisationsentwicklung.
www.hejo.ch
Mutter sein bedeutet, bedingungslos zu lieben. Es ist die stille Kraft hinter jedem Lächeln, dem ersten Wort, dem ersten Schritt. Es ist da zu sein – mit offenen Armen, mit offenem Herzen. Denn mit der Geburt eines Kindes beginnt ein neues Leben – nicht nur für das Kind, sondern auch für die Mutter. Ein Leben, das fordert, verwandelt und gleichzeitig unendlich bereichert.
Zum anstehenden Muttertag stellen wir für einmal sechs besondere Frauen ins Rampenlicht – Mütter von Klientinnen und Klienten, die stellvertretend für alle Mütter dieser Welt stehen. Für jene, die mit Geduld, mit unerschütterlicher Liebe und mit bewundernswerter Stärke den Weg ihrer Kinder begleiten. Ob dieser Weg gerade verläuft oder Umwege nimmt – sie gehen ihn mit. Immer. Bedingungslos.
Sie alle dürfen einfach stolz sein: auf ihre Kinder. Auf sich selbst. Und auf all das, was sie gemeinsam erreicht haben – mit Liebe, mit Mut, mit Hingabe. Genau das feiern wir. Mit einem Muttertagsbrunch inmitten einer Atmosphäre, die von echter Heimat und gelebter Wertschätzung geprägt ist.
Willkommen zum Muttertagsbrunch in der Stiftung Waldheim – ein Ort, an dem Nähe und Verbundenheit ein Zuhause haben.
Datum: Sonntag, 11. Mai 2025Ort: Wohnheim Schönenbüel, TeufenUhrzeit: 10.00 bis 13.00 Uhr
Freuen Sie sich auf ein reichhaltiges Buffet, auf musikalische Unterhaltung und auf viele bereichernde Begegnungen mit Müttern, Vätern, Söhnen und Töchtern … Die kleinsten Gäste basteln oder malen im Atelier und wählen ihr Lieblings-Glitzertattoo aus. Melden Sie sich bis spätestens 5. Mai 2025 an. Wir freuen uns, Sie bei diesem verbindenden und wertvollen Anlass zu begrüssen.
Preise Brunchbuffet à discrétion
Erwachsene CHF 28.–Kinder (3 bis 13 Jahre) CHF 12.–
Der direkte Weg zu Ihrer Platzreservation:
Stiftung WaldheimWohnheim SchönenbüelSchönenbüel 27319053 TeufenT 071 335 60 24Bitte Javascript aktivieren!
Die Stiftung Waldheim setzt auf einen klaren Verhaltenscodex zum Schutz vor grenzverletzendem Verhalten.
Darüber spricht kaum jemand – sexuell motiviertes Fehlverhalten im Heimalltag: Es ist ein Tabu, dass wir brechen möchten, denn schweigen schützt die Falschen. Kürzlich haben die Kadermitarbeitenden intensiv über unseren neuen Verhaltenscodex zum Schutz der Klientinnen und Klienten diskutiert und diesen gemeinsam verabschiedet. Denn Gewalt – sei sie psychisch, physisch oder sexuell – darf keinen Platz haben. Gemeinsam setzen wir ein klares Zeichen: Hinsehen, handeln, schützen. Auf diesem Weg begleitet uns Miriam Staudenmaier von «Limita», der Zürcher Fachstelle zur Prävention sexueller Ausbeutung.
Menschen mit Beeinträchtigungen sind oft besonderen Risiken und Herausforderungen in ihrem Wohnumfeld ausgesetzt. Dazu gehört auch das Thema «Grenzen wahrender Umgang und Prävention sexueller Gewalt». Tatpersonen nutzen es aus, dass Menschen mit Beeinträchtigung in vielen Alltagssituationen auf Unterstützung angewiesen sind. Meist denken sie, dass sich ein potenzielles Opfer nicht wehrt oder andere Menschen ihm nicht glauben, wenn es um sexuelle Grenzverletzungen geht – umso wichtiger ist es, für Sicherheit, Schutz und ein respektvolles Miteinander zu sorgen.
Warum besteht bei Menschen mit Beeinträchtigungen ein erhöhtes Risiko?
Einige Menschen haben mehr Entscheidungsfreiheit als andere, während manche auf Unterstützung angewiesen sind. Das können potenzielle Tatpersonen ausnutzen. Menschen mit Beeinträchtigungen haben in vielen Fällen Schwierigkeiten, Übergriffe zu erkennen, darüber zu sprechen oder sich verständlich zu machen.
Besonders gefährdet: Frauen mit BeeinträchtigungStudien zeigen, dass Frauen mit Beeinträchtigung einem besonders hohen Risiko ausgesetzt sind, Opfer sexualisierter, körperlicher oder psychischer Übergriffe zu werden – unabhängig davon, ob sie in einer Institution oder im privaten Umfeld leben. Die Tatpersonen stammen dabei meist aus ihrem direkten Umfeld: Partner, Familienangehörige, Betreuungspersonen oder Mitbewohnende. Umso wichtiger ist es, Schutzmechanismen zu stärken und Frauen mit Beeinträchtigungen gezielt zu empowern.
Woran erkenne ich, dass eine Person mit Beeinträchtigung von Übergriffen betroffen sein könnte?
Betroffene sprechen oft nicht über das Erlebte – sei es aus Angst, Scham oder Unsicherheit. Deshalb ist es entscheidend, dass Bezugspersonen sensibel auf mögliche Anzeichen achten, um helfen zu können.
Mögliche Hinweise auf Übergriffe:
Was können wir tun und wie gestalten wir die Prävention?
Der wirksamste Schutz vor Missbrauch ist, potenziellen Tatpersonen klare Grenzen zu setzen und das Risiko für Übergriffe gezielt zu minimieren. Entscheidend dabei ist, die Schwellen für mögliches Fehlverhalten so hoch wie möglich zu setzen.
(Limita 2025)
Nullrisiko ist nicht möglich, umso wichtiger ist die gemeinsame Risikoanalyse. Benannte Risikosituationen lassen sich transparent, rollenklar und konkret besprechen und gestalten.
Weitere Informationen und fachliche Unterstützung bietet Limita, Fachstelle zur Prävention sexueller Ausbeutung.
Ein bewegendes und ereignisreiches Jahr liegt hinter uns. Mit viel Freude, grossartigen Momenten und voller Energie durften wir 2024 gestalten. Ob kreative Stunden, fröhliche Feiern, spannende Ausflüge oder einfach schöne Alltagserlebnisse – jeder Tag war einzigartig.
Wir danken allen, die uns auf diesem Weg begleitet haben, für ihre Unterstützung, Herzlichkeit und die unvergesslichen Augenblicke, die wir gemeinsam erleben durften.
Mit diesem kleinen Rückblick in Bildern wünschen wir Ihnen allen ein neues Jahr voller Lachen, Begegnungen und Chancen – wir freuen uns auf 2025.
Vom 29. bis 30. November war die Stiftung Waldheim ein aktiver Teil der Swiss Abilities in Luzern. Diese Messe ist eine bedeutende Plattform, um neue Perspektiven und Innovationen im Bereich der Begleitung, Betreuung und Inklusion von Menschen mit Handicap zu entdecken.
An unserem Stand konnten wir mit zahlreichen Besucherinnen und Besuchern ins Gespräch kommen, unser Leistungsspektrum vorstellen und wertvolle Kontakte knüpfen. Es war uns eine besondere Freude, unser Wohnangebot präsentieren zu dürfen, welches darauf abzielt, Menschen mit geistiger Beeinträchtigung ein familiäres und bereicherndes Leben zu ermöglichen.
Ein herzliches Dankeschön an alle, die uns in Luzern besucht haben. Ihre Unterstützung und das Interesse an unserem Tun bedeuten uns sehr viel. Wir freuen uns darauf, Sie bald wiederzusehen – sei es bei einer nächsten Veranstaltung oder direkt in einem unserer Wohnheime. Unsere Türen stehen Ihnen jederzeit offen.
Hier finden Sie weitere Impressionen und Informationen der diesjährigen www.swiss-abilities.ch